2. Teil: Tag 9 - Elfter im Elften in New York

Heute stand ich einer sehr großen Herausforderung gegenüber: finde eine Bar, in der ich den Sessionsstart des Kölner Karneval feiern kann. Als ich um 10 Uhr mein Apartment in New Jersey verlassen habe, war ich noch guter Hoffnung. Pünktlich um 11.11 Uhr kam ich an der Loreley, einer mir empfohlenen Kneipe eines Karnevalisten aus Köln, an. Dort fand ich einzig und allein den Barkeeper vor, der mir im bayrischen Dialekt erklärte, dass sie seit ein paar Jahren keinen Karneval mehr feierten. Der Manager hätte gewechselt und daher bestünde diese Tradition nicht mehr. Da diese Nachricht ernüchternd war, gab er mir erstmal einen Jägermeister aus. Er nannte mir eine Adresse eines bayrisch geführten Laden, der mit Sicherheit feiern würde. Ich machte mich auf den 20-minütigen Fußweg . Doch auch dort sollte ich keine wilde Karnevalsparty vorfinden. „Zum Schneider“ war noch geschlossen und der Koch sagte, dass ich gerne um 2 Uhr wieder kommen könnte, dann würde das Restaurant öffnen. Auf meine Frage, ob er Karneval kennen würde, zuckte er nur mit den Achseln. So schnell wollte ich noch nicht aufgeben. Dank des freien Internetzugangs von Starbucks suchte ich mir eine weitere Kneipe mit Biergarten und deutschem Bier. Doch auch dort war nichts Jeckes zu finden. Ich trank einen Tee und überlegte, was ich denn nun noch tun kann. Ich entschied mich für ein Treffen mit ein paar anderen Couchsurfern in einem „echt“ bayrischem Biergarten. Es ist wirklich herrlich, was die Amerikaner für bayrische Kultur halten. Die Namen der Getränke sagen ja schon alles (s. Foto). End vom Lied ist auf jeden Fall, dass ich weder zu kölscher Musik getanzt habe, noch auf andere Jecke gestoßen bin. Ich bin trotzdem unbeirrt mit meiner Pappnas durch New York gelaufen (Beweisfotos anbei). Die Erkenntnis des heutigen Tages: Wenn ich Karneval feiern will, dann sollte ich wohl in Köln bleiben und mich nicht in der Weltgeschichte rumtreiben! Vielen Dank alle, die mir Bilder aus Köln geschickt haben, es war schön und furchtbar zugleich - Home is, wo d‘r Dom is!
Eure Rakäthe







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